871 König Ludwig der Deutsche stellt das vom Mindener Bischoff gegründete Stift bei der Siedlung "Vuonherestorp" unter Schutz
1010 Die Stiftskirche wird durch Blitzschlag zerstört, in den folgenden Jahren neu errichtet
1055/56 erste Erwähnung von Mesmerode
1120 erste Erwähnung von Idensen. Die Sigwardskirche wird in den folgenden Jahren erbaut
1128 erste Erwähnung von Kolenfeld
1160-1180 Bau der Stiftskirche in ihrer weitgehend noch heute bestehenden Gestalt
Stiftskirche Wunstorf© Stadt Wunstorf
1181 Wunstorf wird als "civitas" ( Marktort mit städtischem Charakter ) erwähnt (29. Dezember).
1220 erste Erwähnung der Marktkirche, die aber bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet worden war. Teile von Turm und Chor stammen noch aus dieser Zeit
1228 erste Erwähnung von Luthe
1235 erstmalig wird in einer Urkunde ein "Graf von Wunstorf" genannt
1242 erste Erwähnung der Burg Bokeloh
1247 erste Erwähnung von Klein Heidorn und Großenheidorn
1261 Die Einwohner von Wunstorf erhalten für Treue und Gehorsam vom Mindener Bischof das Recht der Stadt Minden (Stadtrechtsurkunde)
1287 Graf Johann von Roden bewilligt der Stadt Wunstorf einen Jahrmarkt
1290 Zum ersten Mal wird ein sechsköpfiger Rat zu Wunstorf erwähnt, der zusammen mit dem Grafen Johann vor der Burg Gericht hält
1290/1300 erste Erwähnung von Steinhude
1317 erste Erwähnung von Blumenau
1444 Errichtung des Amts Bokeloh durch die Grafen von Schaumburg
1446 Die Grafen von Wunstorf verkaufen Herrschaft und Stadt Wunstorf sowie die Burg Blumenau an den Bischof von Hildesheim. Dieser verkauft sie weiter an die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg.
1519 während der Hildesheimer Stiftsfehde werden Wunstorf, Kolenfeld, Luthe, Kronsbostel (heute zu Bokeloh gehörend), Blumenau und Liethe in Brand gelegt
1542 reformierte Kirchenordnung für Calenberg, damit Beginn der Reformation in den nicht schaumburgischen Orten des heutigen Wunstorf
1552 die letzte Äbtissin Magdalena Gräfin von Colonna flieht nach Gandersheim
1559 reformierte Kirchenordnung auch für Schaumburg, damit Beginn der Reformation für Steinhude, Großenheidorn, Mesmerode und das Amt Bokeloh
1569 Das von Hollesche Haus, heute als Röbbigsturm bekannt, wird errichtet
1570 Die Stadt wird von dem Einwohner Ortjes Dove und seinen Helfershelfern an vielen Plätzen gleichzeitig angesteckt und brennt zum größten Teil völlig nieder
1584 Errichtung des noch heute erhaltenen Ackerbürgerhauses auf dem Stiftshügel (Pfarrwitwenhaus)
1601 Errichtung der Alten Dechanei
1615 erste Erwähnung von Niengraben; Idensermoor erscheint erst im 18. Jahrhundert
1625 Truppen des kaiserlichen Feldherrn plündern die Stadt und brennen über 150 Häuser nieder
1640 Klein Heidorn wird von Truppen des Don Corasso in Brand gesetzt
1641 Steinhude und Großenheidorn werden von Truppen des Herzogs von Weimar in Brand gesetztWunstorf-Stich von Caspar Merian, 1654© Stadt Wunstorf
1647 Teilung der alten Grafschaft Schaumburg in einen schaumburg-lippischen Teil mit Großenheidorn und Steinhude und einen hessischen Teil mit Niengraben; das Amt Bokeloh wird zu Calenberg umgegliedert
1667 Die erste (später „Alte) Apotheke wird in Wunstorf von Eberhard Ahasverus aus Osnabrück gegründet; dieser wird später auch Bürgermeister
1727 Gründung der Steinhuder Weberzunft
1741 In Steinhude wird Schokolade hergestellt: aus einer Gerichtsakte geht hervor, dass es Schokoladenmacher gibt
1750 Brand Steinhudes
1756-1763 Erneute Einquartierungen während des Siebenjährigen Krieges
1761-1767 Errichtung der Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer und Eröffnung der dortigen schaumburg-lippischen Kriegsschule
1783 Ein Brand in Luthe zerstört rund 50 Gebäude
1788 Der Stab des Dragonerregiments des Prinzen von Wales wird nach Wunstorf verlegt. Das heute zum Landeskrankenhaus gehörende Fachwerkgebäude an der Südstraße dient als Kaserne.
1802 Zu Pfingsten wird Klein Heidorn durch Brand weitgehend zerstört
1805 Französische Truppen werden einquartiert
1808 Brand Luthes
1811 Großbrand in Kolenfeld: Über 140 Häuser vernichtet, 483 Obdachlose
1819 Eingliederung des kleinen Amts Bokeloh in das Amt Blumenau
1819 Luthe brennt erneut, 36 Gebäude werden vernichtet
1847 Bau des Bahnhofes Wunstorf; die Stadt hat ca. 2300 Einwohner
Bahnhof Wunstorf um 1850 - kolorierter Stahlstich von Wilhelm Kretschmer© Stadt Wunstorf
1846 Brand Idensens
1849 Brand Steinhudes
1855 Gründung der Stadtsparkasse Wunstorf
1859 Das Amt Blumenau wird aufgelöst, sein Gebiet zwischen den Ämtern Neustadt und Linden aufgeteilt. In den Dörfern entstehen Gemeindeselbstverwaltungen. Das Amtsgut besteht als Domäne weiter. Aus dessen Ländereien werden in der Folgezeit Flächen für Industrieansiedlungen frei
1874 Das Lehrerseminar wird gegründet und erhält ein prachtvolles Gebäude im neugotischen Stil; später zieht hier das Hölty-Gymnasium ein
1880 Die Kaserne, in der zuletzt eine Artillerieeinheit untergebracht war, wird umgewandelt in die „Landarmen- und Korrigenden-Anstalt", das heutige psychiatrische Krankenhaus Wunstorf des Klinikums der Region Hannover
1888 Die Wunstorfer Zeitung, zunächst unter dem Wunstorfer Stadt- und Landbote wird gegründet und erscheint bis 1975
1889 Bau der Portland-Zementfabrik auf Luther Gebiet
1893 Gründung der Margarinewerke-Union, der späteren Solo bzw. Langnese-Iglo, heute Vion
1898 Eröffnung der Steinhuder Meerbahn; Beginn der Abteufung des Kalischachts in Bokeloh; Gründung des Wunstorfer Kreditvereins (der späteren Volksbank)
1904 Die Höhere Knaben- und Töchterschule, die Scharnhorst-Realschule (ab 1910) wird gegründet
1907 Einweihung des neuen Wunstorfer Rathauses
1912 Gründung der Fulgurit-Asbestzementwerke auf Luther Gebiet durch Adolf Oesterheld
1913 Der erste Ferkelmarkt der 1912 gegründeten Viehverkaufshalle AG in Wunstorf findet statt
1933 Einweihung der Badeanstalt
1936 Fliegerhorst wird in Betrieb genommen
1941 Deportation der ersten Wunstorfer Juden
1945 (7. April) Einmarsch der Alliierten
1947 Wunstorf hat 11610 Einwohner, davon 3500 Flüchtlinge. Auch in Steinhude und den heute zu Wunstorf gehörenden Dörfern steigt die Einwohnerzahl rasant
1950 Anschluss an die Ruhrgas-Fernleitung
1950 Eröffnung des Wunstorfer Stadttheaters
1951/52 Beginn der planmäßigen Besiedlung der „Oststadt"
1956 Bedeutende Modernisierung der Entsorgungs-Infrastruktur: Bau der Kanalisation
1959 Zwischen Wunstorf und Arnswalde/Neumark (heute Choszczno in Polen) entsteht eine Patenschaft
1960 Planung (von Prof. Hans Bernhard Reichow) und Baubeginn des Stadtteils Barne, in dem ab 1965 neue Wohnungen geschaffen werden
1964 letzte Personenbeförderung mit der Steinhuder-Meer-Bahn auf der Schiene; zukünftig werden Fahrgäste per Bus befördert. Der Güterverkehr wird noch bis 1970 auf der Schiene weiterbetrieben
1970 Beginn der Aueregulierung
1971 1100-Jahr-Feier mit Altstadtfest
1974 Gebiets- und Verwaltungsreform: Die Ortschaften Steinhude, Großenheidorn, Klein-Heidorn, Bokeloh, Mesmerode, Idensen, Kolenfeld, Luthe und Blumenau werden in die Stadt Wunstorf eingegliedert
1981 Einweihung der Hochbrücke, die die Schranke an der Bremer Bahn ersetzt
1982 Fertigstellung der Fußgängerzone in Süd-, Langer und Nordstraße; in der Folgezeit wird auch die heruntergekommene Straße „Wasserzucht" neu gestaltet
Lange Tafel 1982 zur Einweihung der Fußgängerzone© Stadt Wunstorf
1985 Stillegung des Zementwerks
1987 Restaurierung der Abtei, die daraufhin als Kulturhaus dient: Stadtbibliothek und Arnswalder Zimmer (mit Archiv) sind dort untergebracht, Veranstaltungen dient ein Saal
1990 Beginn der Partnerschaft mit Wolmirstedt
1995 Einweihung des neuen Rathaus-Komplexes
1996 Beginn der Partnerschaft mit Flers
1998 Hundertjähriges Jubiläum der Steinhuder Meerbahn, deren Name wenige Jahre später, nach Übernahme durch die Regiobus GmbH, verschwindet
2003 Schließung des Fulgurit-Werkes
2005 Das „Haus am Stift", das durch die Initiative von Wunstorfer Bürgerinnen und Bürger vor dem Abriss gerettet wurde, wird eingeweiht und dient der Verwaltung der Kirchenkreise Neustadt-Wunstorf und Grafschaft Schaumburg
2011 750. Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte an Wunstorf mit vielfältigem Veranstaltungsprogramm